Angespielt: inFAMOUS Second Son

Wie wir aus unzähligen Comics her wissen, gibt es im Prinzip nichts großartigeres, als Superkräfte zu besitzen. Man rettet süßen Kätzchen, die nicht mehr vom Baum runter kommen, hilft Omas über die Straße, bringt mit dem Laserblick nicht nur Frauenherzen zum schmelzen und wenn man schnell und oft genug um die Erde gegen den Uhrzeiger fliegt, kann man sogar die Zeit zurück drehen! Kurz gesagt: Man ist der Liebling aller Menschen.

Naja, nicht unbedingt.

Delsin Rowe kann nämlich davon ein Liedchen singen, wie ganz und gar nicht großartig es sein kann, wenn die Gesellschaft Menschen mit Superkräften irgendwie nicht so spitze finden. Gut, einerseits mag man es verstehen, da nach der Katastrophe in Empire City auch ziemlich üble Gestalten ihr Unwesen trieben und weite Landstriche dadurch unbewohnbar wurden. Zumal die Superkräfte bei den Fieslingen natürlich nicht zum Wohle der Menschheit eingesetzt wurden

Da hat man es wie Delsin und alle anderen, die ebenfalls nach der Katastrophe über übermenschliche Kräfte verfügen, schwer, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Denn man hat genug von den „Mutanten“. Als „Bio Terroristen“ werden sie nun von der DUP (Department of Unified Protection) gejagt und aus Gemeinschaft „entfernt“.

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Dieser Konflikt hat hohes Spannungspotential und rings um Delsin herrschen beinahe Bürgerkriegsähnliche Zustände. Ebenso schwer hat es Delsins Bruder Reggie, der als DUP-Agent zwischen den Fronten steht.

Natürlich wollen wir wissen, wie dieser Konflikt ausgeht. All zu lange müssen wir auch nicht mehr warten, denn inFAMOUS Second Son erscheint für die PS4 am 21. März 2014. Grund genug, um vorab schon mal den Controller in die Hand zu nehmen und den aktuellen Preview Bulid zu testen.

Nach dem fetzigen Trailer zu Beginn des Spiels, wird man auch schon zum ersten Mal vor die Wahl gestellt. Wie auch in den beiden Vorgängern, muss der Spieler im Laufe der Story diverse „moralische“ Entscheidungen treffen: Gut vs Böse? Je nachdem wie man sich entscheidet, hat es nicht nur einen Einfluss auf den Charakter, sondern auch auf die Spielumgebung und… viel wichtiger… auf die Story. Über die kann ich aber momentan noch nichts sagen, der der Preview Build nur zwei unterschiedliche Missionen enthält. Dem Spieler werden neben Delsin noch zwei weitere Personen vorgestellt: Zum einem der oben erwähnte Bruder Reggie, sowie eine junge Dame namens „Fetch“, die Delsin wohl im Spiel öfters begleiten wird. Fetch ist übrigens ein Conduit, also ebenfalls mit Superkräften „gesegnet“. Sie bezieht ihre Kraft wie der Held des Spiels aus Neon-Anzeigen, schwört allerdings, ihre zerstörerische Macht noch nie gegen Unschuldige eingesetzt zu haben. Reggie hätte eigentlich die Aufgabe, die hübsche Frau in Gewahrsam zu nehmen…

…und hier startet auch schon der kurze Ausflug ins mehr oder weniger „postapokalyptische“ Seattle.

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Schon auf den ersten Blick kann man sehen, dass sich seit dem letzten Teil grafisch einiges getan hat! Wie bei Killzone:Shadow Fall stand ich auf dem Dach eines Hauses und hab die Aussicht auf mich wirken lassen. Die nächtliche Atmosphäre mit all ihren Lichtern sah schon ziemlich gut aus. Die Texturen der Häuser sind eine Wucht. Absolut kein Vergleich zum allerersten inFamous, das eher wie eine graue Maus wirkte.

Bevor es nun losging, tankte ich schnell noch ein wenig Superkraft-Energie. Anders als in den Vorgängern, kann man aber nicht bei jeder x-beliebigen Stromquelle nachtanken, sondern auch wirklich nur bei Neonlicht-Werbetafeln. Alternativ gibt es aber nun auch eine zweite, dunkle Macht, die Delsin beherrscht: Rauch. Die dunkle Macht ist zwar was den Schaden angeht gefühlsmäßig dem Neonlicht etwas überlegen, dafür hat man mit der „hellen Seite der Macht“ aber andere, effektvolle Vorteile.

Man muss nicht mehr mühsam die Wände hochklettern und das langsame Gleiten über größere Entfernungen gehört auch endlich der Vergangenheit an. Dank der Neon-Kräfte, kann Delsin wie „Rainbow Dash“ nicht nur Mauern hinauf zischen, sondern „dasht“ wie der geölte Blitze über größere Entfernungen hinweg. Positiver Nebeneffekt: Nutzt man diese Fähigkeit, ist man auch für Feinde zu schnell für’s Auge, was bei Rangeleien (oder Schleichmissionen) besonders praktisch ist.

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Spielmechanisch hat sich allerdings grundlegend nichts geändert. Das neue inFAMOUS Second Son spielt sich noch genauso einfach, wie die Vorgänger. Neu hinzugekommen ist der Einsatz des Touchpads. Mit einem Fingerzeit kann man bestimmte Dinge im Spiel markieren, beziehungsweise mit einem Wisch in die angezeigte Richtung Kisten (etc) öffnen. Nicht unbedingt etwas, was man „innovativ“ nennen könnte, aber zumindest hat man die Funktion des Touchpads gut untergebracht.

Nochmal kurz was zum Lichterspiel. inFAMOUS Second Son sieht wirklich um einiges bunter aus, vor allem eben dann, wenn die Neon-Kräfte zum Einsatz kommen. Auf der dingen Seite wirkt das Farb- und Lichterspiel etwas surreal, auf der anderen Seite hingegen, sieht es so wunderbar aus, als würde die PS4 Regenbögen kotzen. Die kleine Preview Version zeigt wie erwähnt leider nur einen kleinen Ausschnitt, aber man bekommt Lust auf… viel!… mehr!

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Vorläufiges Fazit:
Nach der kurzen Effekthascherei, muss ich definitiv Ende März das vollständige Spiel haben. Teil zwei der inFamous Reihe war bei mir jetzt nicht unbedingt hoch im Kurs, inFAMOUS Second Son allerdings hat ich wieder gefangen. Delsin ist zwar irgendwie ein kleiner Rotzbengel, mit dem ich bisher noch nicht ganz warm geworden bin, aber dank der Demo konnte er ein paar Sympathiewerte gewinnen (zugegebenermaßen hätte ich auch lieber mit Fetch gespielt). Dieses bekannte Moralsystem mag zwar ein bisschen zu „schwarz-weiß“ sein, aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass die dunkle Seite diesmal wirklich um eignes dunkler war… sogar schwieriger, hinsichtlich der etwas kernigeren neuen Gegner, die sich nicht wie Schießbudenfiguren ins Jenseits pusten lassen.

Neue Kräfte und damit zusammen hängende neue Spielmechaniken, sowie eine verbesserte Grafik runden das Gesamtpaket ab, wobei man in der finalen Version noch einiges mehr erwarten darf. Das selbe gilt auch für die Missionen. Die Preview Version beinhaltete die die typischen „gehe zu A nach B und C und erledige Dinge“, sowie auch eine „Schleichmission“, also im Grunde Missionsarten, die einem bekannt vorkommen.

Trotzdem: Freuen wir uns auf Ende März und auf das brandneue inFAMOUS Second Son für die PS4!

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