Im Test: Assault Android Cactus

Der Bildschirm füllt sich mit einer Unmenge an Feinden, meine kleine Androiden-Freundin rennt um ihr Leben und ballert was das Zeug hält. Doch schlimmer als die beinahe unzähligen Feinde, ist der bedrohend niedrige Akkuladezustand. Hoffentlich verknote ich bei all der Hektik nicht meine Finger…

Assault Android Cactus nennt sich der neue TwinStick-Shooter, der den Sprung im Frühjahr auf die PS4 geschafft hat, nachdem schon die PC Version im vergangenen Herbst relativ gute Kritiken einheimsen konnte. Im Spiel schlüpft man in die Rolle gleich mehrerer weiblicher Androiden, die einen „Aufstand der Maschinen“ niederbogen müssen.

Was das Gameplay so schweißtreibend macht, sind die stets relativ engen Spielareale, in denen wellenweiße die Feinde einem das Leben schwer machen wollen. Die größten Überlebenschancen erhält man, wenn man ständig in Bewegung bleibt und gleichzeitig die Bewegungen der Feinde im Auge behält, so wie deren Projektile, was allerdings einfacher gesagt ist, als getan.

Anfangs geht es in Assault Android Cactus noch relativ gemächlich zu. Die Feinde sind überschaubar und man selbst noch guter Dinge. Das ändert sich aber nach dem einleitenden Tutorial schnell und Assault Android Cactus entfaltet seine brachiale, beinahe sadistische Art. Die Feinde werden mehr, ballern mit immer gefährlicher um sich und wäre dies nicht schon Hindernis genug, entpuppen sich einige Gegner als wahre Kugelschwämme, die erst nach einigen Sekunden Beschuss das Zeitliche segnen wollen.

Wie bei Arcade-Shootern dieser Art üblich, sind die Bosskämpfe die eigentlichen Sahnehäubchen. Um hier heil wieder rauszukommen, empfiehlt es sich, deren Bewegungen und Feuerfrequenz auswendig zu lernen, um sich so wenigsten einen kleinen Vorteil zu verschaffen. Aber selbst dann kann es schon vorkommen, dass es beim ersten Mal nicht so klappen möchte.

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Pineapple!!!

Wie schon erwähnt, bietet Assault Android Cactus gleich mehrere Spielfiguren. Zu Beginn, sind es deren 4, aber nach jedem abgeschlossenen Bosskampf, gesellt sich eine Kämpferin hinzu (insgesamt sind es 9 Androiden). Die Anzahl an verschiednen Androiden, macht auch durchaus Sinn und man sollte sich besser nicht auf eine Lieblingsfigur festlegen, denn jede Kämpferin bringt ihr eigenes Loadout, unterteilt in eine Standard und eine Spezialwaffe, mit deren jeweiligen Vor und Nachteilen. So mag zum Beispiel Starchs Laserstrahlenwaffe auf Grund des Dauerfeuers durchaus praktisch erscheinen, doch leider verliert der Laser mit steigender Distanz an Intensität. Wenn es um Starch herum all zu hektisch wird, kann man sich mit einem Raktenwirbel etwas Luft zum Atmen verschaffen.

Am besten ist es, dass man, sollte man mal irgendwo nicht weiter kommen (und das gilt vor allem für Bosskämpfe), mit den verschiedenen Spielfiguren experimentiert, herausfindet, wo ihre Waffen einen Vorteil haben und so Stage für Stage gerne mal munter durch wechselt.

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Kugelhagelhölle

Witch Beam hat in Sachen sadistischen Gameplay einen hervorragenden Job abgeliefert. Auch wenn man vielleicht noch so geschickt ist, irgendwann bringt einen die Kugelhagelhölle um. Und manchmal muss man dabei nicht wirklich oft getroffen werden.

Doch hier ist das Spiel nicht gleich vorbei, denn dank wiederholten Klickens auf die Schusstasten, kann man den Androiden wiederbeleben. Leider verliert man so die vorher mühsam aufgegabelten PowerUps und fängt so schussstärketechnisch wieder bei Null an. Aber man lebt. Immerhin.

Wirklich gefährlich und lebensbeendend wird es, wenn der zu Beginn erwähnte Akku nur Neige geht. Aushilfe schafft hier zum Glück ein Akku-PowerUp, das gedropped wird, wenn eine genügende Anzahl an Gegnern eliminiert wurden. Doch ab und an, ist der Bildschirm so gesteckt voll mit tödlichen Hindernissen, dass man teilweise kurz vor dem Akku-PowerUp ins Gras beißt. Doch Assault Android Cactus hat mir beigebracht, dass nicht das Spiel zu schwer ist, sondern ich einfach zu schlecht bin.

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Highscore-Jagd

Die Jagd nach dem Highscore stellt im Prinzip den Wiederspielwerk von Assault Android Cactus dar. Wer gibt sich schon mit einer drittklassigen „B“ Wertung zufrieden, wenn doch eine „S“-Wertung die Krönung ist? Doch um dies zu erreichen, bedarf es einer Wagenladung Können und Geduld. Sekundenbruchteile können einem die Wertung versauen. Das Umschalten von der Primär zur Sekundärwaffe, das für meinen Geschmack manchmal viel zu lange dauert, kann einem den Sieg kosten, mal davon abgesehen, dass man sich im Prinzip auch keine Kugel (oder wenigstens einen KnockOut) einfangen sollte. Hier teilt sich die Streu vom Weizen.

Bosskampwelle

Neben der Kampagne, die man übrigens auch zu viert im Koop-Spielen darf, was das Ganze ein wenig erleichtert, gibt es noch eine Handvoll anderer Spielmodi, die es zu entdecken gilt.

So darf man im Boss Rush Modus sich nur auf das bekämpfen der Obermotze des Spiels beschränken, im Infinity Drive bekämpft man eine nie Enden wollende Wellenabfolge von Feinden und für die tägliche Dosis Assault Android Cactus Challenges, sorgt der Daily Drive Modus. Darüber hinaus gibt es aber auch noch einen abgefahrenen 1st Person Modus, denn man freispielen darf, alternative Sekundärwaffen und zahlreiche visuelle Filter, die man über das Spielgeschehen kleben darf.

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Fazit

Assault Android Cactus ist ein chaotisches, teils unübersichtliches Arcade-Spiel, das einem aber nicht mehr so schnell loslässt. Jedes Level bringt wieder etwas (tödliche) Frische ins Spiel und auch wenn ich dann und wann einen Bildschirmtod zu verkraften hatte, machte mir Assault Android Cactus unheimlich viel Spaß. Die Möglichkeit mit verschiedenen Charakteren zu testen, ob man seinen eigenen Highscore mit anderen Methoden und Spielweisen knacken kann, spornt einen an, Assault Android Cactus wieder und wieder zu starten. Nur die Grafik wirkt irgendwie nicht mehr all zu modern. Aber Grafik ist ja nicht alles.

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