Im Test: Zombie Army Trilogy

Wir schreiben das Jahr 1945. Deutschland ist dem Untergang geweiht. Ganz Deutschland? Nun, nicht ganz, denn ein Herr in einem Bunker, tief unterhalb Berlins leistet noch erbitterten Widerstand. Wobei… Nicht Herr Hitler alleine, sondern seine neue „Superwaffe“. Dank okkulter Kräfte, lässt er seine gefallenen Soldaten wieder auferstehen. Die Zomiearmee soll es nun richten.

Nur ein wackerer Haufen von Soldaten, kann Hitler und seine Zombies noch stoppen, ausgerüstet mit einem Sniper-Gewehr (nebst anderen Waffen), begibt man sich nun auf eine Selbstmordmission durch 15 Abschnitte.

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Alte Kost im neuen Gewand

Bereits 2013 (gefolgt von einem Update im Jahr 2014) durften PC Spieler sich auf die muntere Zombiejagd begeben. Für die PS4 Version hat Rebellion den Titel aber nochmals kräftig überarbeitet. Zum einem läuft die Konsolenversion auf einer brandneuen Engine, mit ziemlich guten Lichteffekten, mehr Blut und höheren Texturauflösungen und zum anderen, gibt es ein komplett neues Kapitel, mit je 5 Missionen. Ingesamt also 15 Missionen im Vergleich zu den 10 Missionen auf dem PC. Ein gut geschnürtes Paket, wenn man so will.

Des weiteren hat man der PS4 Version auch noch weibliche Charaktere spendiert. Insgesamt kann man nun aus 8 verschiedenen Typen, aus vier verschiedenen Nationen wählen. Im Grunde ist es aber total egal, für welche Figur man sich entscheidet, denn alle spielen sich total gleich. Spielerisch hat man ein neues Element hinzugefügt, mit dem man strategisch die einzelnen Körperteile der Gegner abtrennen darf, um sie so zum Beispiel zu verlangsamen.

Denn der Fokus liegt auf Kopfschüsse! Dies hat man dem Spiel „Sniper Elite“ zu verdanken, quasi der Basis von Zombie Army Trilogy. Allerdings beschränkt man sich lediglich auf die Kill-Cams des „Urvaters“ (mit denen man in Zeitlupe sein Geschoss bei einem kritischen Treffer verfolgen kann, wie es effektvoll, dank Röntgenblick, die Organe zerschmettert) und natürlich das Snipern. Taktische Elemente, wie alternative Wege suchen, oder das Anschleichen, hat man aus dem Zombiespiel entfernt. Hauptsache „Gib ihm“… und am besten mitten ins Gesicht. Normale Treffer stecken die Zombies gerne mal mit links weg, können sogar von den „Toten“ wiederauferstehen, wenn man sie nicht genug mit Blei vollgepumpt hat. Alternativ lassen sich die Gegner natürlich effektvoll mit Granaten, oder Sprengfallen erneut ins Jenseits befördern (unter erheblichen Blut und Gliedmaßenverlust). Rückt einem ein Gegner zu nahe an die Pelle, kann man mit einem beherzten Tritt sich etwas Platz schaffen. Generell kann man nie genug Freiraum zwischen sich und den Zombies haben… man will ja anständig Kopftreffer austeilen.

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Die Kampagne kann natürlich solo gespielt werden und je nach gewählten Schwierigkeitsgrad geht das auch ganz gut, allerdings merkt man, dass Zombie Army Trilogy voll auf den Koop-Modus ausgelegt ist. Teilweise gibt es einfach zu viele Zombies, die man alleine gar nicht bewältigen kann, was Frust aufkommen lässt. Vor allem deshalb, da Savepoints eher ungünstig gesetzt worden sind und man abermals mehrere Minuten wieder nachspielen muss. Der Koop-Modus hat aber auch den Vorteil, dass man nicht sofort stirbt. Der freundliche Partner erhält die Gelegenheit, einen wiederzubeleben.

Wie gesagt: Leider fehlt das Schleichelement aus Sniper Elite völlig. In Zombie Army Trilogy hat man es so mit teils langen Schallwellen zu tun, ohne der Chance, irgendwo anständig in Deckung zu gehen. Die Zombies können einen anscheinend ziemlich gut riechen und folgen einem so auch bis ins obere Stockwerk eines Hauses, in dem man es sich gerade für seine Zielschüsse bequem gemacht hat. Taktisch kann man hier ein paar Sprengfallen setzen, die dann quasi die anmarschierenden Zombies „ankündigen“, das war’s aber dann auch schon.

Abseits der Storymissionen, gibt es noch einen Horde-Modus, der sich hervorragend für Koop-Partien eignet. Hier muss man, wie der Name schon vermuten lässt, gegen in Wellen auftretende Zombie-Horden überleben.

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Fazit

Technisch gesehen macht Zombie Army Trilogy schon eine gute Figur, was das Gameplay betrifft, so ist – zumindest der Singleplayermodus – das Spiel auf die Dauer etwas flach. Mehr Spaß macht es da schon, wenn man mit anderen Spielern sich zusammenschließt (maximal kann man zu viert sich auf die Zombiejagd begeben). Grafisch ist das Spiel auch nicht mehr wirklich auf „NextGen“-Niveau, kann sich aber durchaus sehen lassen, was die düstere Atmosphäre betrifft. Die Zombie-Soundeffekte runden das Paket ab, der Waffensound allerdings schwächelt ein wenig. Da hätte man mehr „Wumms“ ins Spiel bringen können. Schade ist auch, dass die Story ein wenig unter den Tisch fällt und die Charaktere ein wenig flach ausfallen. Man kann zwar deren Geschichte in der Beschreibung nachlasen (bzw: sie wird einem auch vorgelesen), aber den einen oder anderen Unterschied, was das Gameplay betrifft, hätte man ihnen schon spendieren dürfen.

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Für alle, die auf Gore und wenig Taktik stehen, dürfen aber zugreifen. Rebellion hat den Trash-Faktor der guten alten 80er Zombiefilme gut eingefangen und nimmt sich von daher auch wirklich nicht all zu ernst. Mit der Kampagne selbst ist man gut 15 Stunden beschäftigt (wenn man rund eine Stunde pro Mission einplant) und oben drauf gibt es noch den Horde-Modus, der einen höheren Wiederspielwerk garantiert.

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